Sprachbildung hat sich zum Ziel gesetzt, dass in allen Fächern sprachsensibel unterrichtet wird. Die PISA-Studie aber auch unsere Erfahrungen zeigen, dass Schüler und Schülerinnen zunehmend sprachliche Probleme haben. Daraus folgt, dass unsere Schüler*innen der Bildungssprache und der Unterrichtssprache nur mit Schwierigkeiten folgen können. Die Sprache stellt in ihrer mündlichen aber besonders in ihrer schriftlichen Form eine Hürde dar.
Um unsere Schüler*innen beim fachlichen Lernen zu unterstützen, möchten wir den Schüler*innen Gerüste (Scaffolds) anbieten, die ihnen beim Lernen helfen.
Mit Geduld machen wir uns als Kollegium auf den Weg Werkzeuge zu entwickeln, um allen Unterricht sprachsensibel zu gestalten.
Erste Ansätze sind das Anlegen von Glossaren, in denen unbekannte und schwierige Worte gesammelt werden. Für Deutsch und Gesellschaftslehre (GL) haben wir uns auf Piktogramme, d.h. kleine Bildchen, verständigt, die helfen sollen zu verstehen, was in der Aufgabe gemacht werden soll. Außerdem wurde im Fach GL im letzten Schuljahr 2021/22 ein sprachsensibles Lehrwerk angeschafft worden. Weitere Vorhaben werden folgen.
Sprachsensibler Unterricht
Sprachsensibles Arbeiten nach Josef Leisen
Die Grundlage unserer Sprachbildung bildet das Konzept des „sprachsensiblen Arbeitens“ nach Josef Leisen. Dabei wird die Sprache als Werkzeug des Denkens und Lernens verstanden. Wir achten darauf, dass alle Fachbereiche die sprachliche Dimension ihrer Inhalte berücksichtigen und den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, ihre Sprachfähigkeiten kontinuierlich zu erweitern. Dies geschieht durch den gezielten Einsatz von Fachsprache, aber auch durch die Förderung von Ausdruckskraft und Verständlichkeit in allen Fächern.
Unser Ziel
Alle Maßnahmen im Rahmen der Sprachbildung zielen darauf ab, allen Schülerinnen und Schülern die nötigen sprachlichen Kompetenzen zu vermitteln, um erfolgreich in allen Fächern zu lernen, sich bildungs- und fachsprachlich auszudrücken und die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Dabei legen wir großen Wert auf eine abwechslungsreiche und praxisorientierte Sprachförderung, die die Schülerinnen und Schüler aktiv einbezieht und ihre Freude am Lernen stärkt.
Wir sind überzeugt, dass eine fundierte Sprachbildung der Schlüssel zu schulischem Erfolg und persönlicher Weiterentwicklung ist.
Schulentwicklung an der Mont-Cenis-Gesamtschule: Sprachbildung als Schlüsselkompetenz
An der Mont-Cenis-Gesamtschule in Herne ist die Sprachbildung ein zentraler Bestandteil unserer Schulentwicklung. In einer zunehmend komplexeren und vielfältigeren Welt ist die Förderung von Sprachkompetenz entscheidend, um Schülerinnen und Schüler nicht nur im schulischen Kontext, sondern auch in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu unterstützen.
Sprachförderung in der Sekundarstufe I
In der Sekundarstufe I setzen wir gezielte Maßnahmen zur Sprachbildung um, die sich auf das Lesen und Verstehen von Texten konzentrieren. Der Aufbau von Lesekompetenz wird dabei systematisch gefördert:
Klasse 5 – Chorisches Lesen: In der fünften Klasse steht das chorische Lesen im Mittelpunkt. Dabei lesen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam, um die Leseflüssigkeit als Basis der Lesefähigkeit zu stärken. Somit fördert eine erstarkte Lesefähigkeit die Freude an Texten.
Klasse 6 – Lesestrategie „Textdetektive“: In der sechsten Klasse erlernen die Schülerinnen und Schüler gezielte Lesestrategien, um sich Textinhalte eigenständig zu erschließen. Als „Textdetektive“ lernen sie, Informationen im Text zu suchen, Zusammenhänge zu erkennen und die Bedeutung von Texten zu entschlüsseln.
Klasse 7 – Kooperative Lesestrategien: In der siebten Klasse liegt der Fokus auf kooperativen Lesestrategien. Schülerinnen und Schüler arbeiten in Gruppen und erarbeiten gemeinsam das Textverständnis. Diese kollaborativen Lernmethoden stärken nicht nur die Lesekompetenz, sondern fördern auch die sozialen und kommunikativen Fähigkeiten der Lernenden.
Sprachbildung in der Sekundarstufe II
Es ist geplant, das Konzept der Sprachbildung auch in der Sekundarstufe II weiter auszubauen. Hier wird der Fokus auf eine vertiefte Auseinandersetzung mit komplexen Texten und fachsprachlichen Anforderungen gelegt. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler auf die akademischen und beruflichen Herausforderungen vorzubereiten, die eine fundierte Sprachkompetenz erfordern.
Konzept Lesetraining (PDF-Download)
Konzept Sprachbildung (PDF Download)
Schulbücherei
Schüler, die in der Mittagszeit Ruhe suchen und gerne lesen, sind in der Schulbücherei gut aufgehoben.
Die Bücherei ist mit 120 qm der zweitgrößte Raum der Schule. Nur der Klausurraum HK2 im Neubau ist größer. Hier stehen prall gefüllte Bücherregale, gemütliche Sitzecken und vier Computer mit Internetzugang. Während der Mittagspausen an den Langtagen (Montag, Mittwoch und Donnerstag) und am Dienstag- und Freitagnachmittag öffnet die Bücherei als Leseclub.
Lesewettbewerb
Jedes Jahr im Herbst bewerben sich die besten Leserinnen und Leser des sechsten Jahrgangs um den Titel des "Lesekönigs" bzw. der "Lesekönigin".
Nach klasseninternen Vorentscheiden treten jeweils zwei Kinder pro Klasse an.
Entscheidend sind die Lesetechnik und die Interpretation der Texte.
Am Ende entscheidet die Jury - bestehend aus Frau Bolz und Herrn Schröer - über den Gewinner bzw. die Gewinnerin.