Engagement für Erinnerungskultur
Historisch-politische Bildung ist ein bedeutender Schwerpunkt der Schul- und Unterrichtsentwicklung in Nordrhein-Westfalen. Auch unsere Schule hat als einen wichtigen Baustein ihrer Arbeit eine Studienfahrt zur Gedenkstätte Buchenwald in Thüringen in ihr Bildungsangebot aufgenommen.
Projektgruppen unserer Schule arbeiten aktiv in der lokalen Erinnerungskultur mit, sie recherchieren beispielsweise Biografien jüdischer Bürger*innen oder setzen sich mit Zwangsarbeit in Herne und auseinander und unsere Musikklassen lernen jüdische Musik kennen. Dieses Engagement leistet auch angesichts aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen einen herausragenden Beitrag zur historisch-politischen Bildung der Kinder und Jugendlichen und für die ausgeprägte Erinnerungskultur der Stadt Herne und Wanne-Eickel. Unsere Schule übernimmt damit Verantwortung für das Gelingen des Zusammenlebens von jungen Menschen.
Im Jahr 2017 gestalteten Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs die zentrale Gedenkverantsaltung der Stadt Herne und Wanne-Eickel mit der szenischen Lesung "Zum Osten abgeschoben – Die Geschichte der Familie Frank aus Sodingen", für die die Schule mit dem Margot-Spielmann-Preis des jüdischen Museums Westfalen ausgezeichnet wurde. Aus diesem Projekt ging auch die Erinnerungstafel "Nahtstellen" für Famile Frank in Sodingen an der Ecke Mont-Cenis-Str. / Am Denkmal hervor.
Mit Projekten zu Erich Mendel, dem ehemaligen Kantor der jüdischen Gemeinde Bochum, Herne, Hattingen und zum Thema "#jüdisch kochen – '#jüdisch essen" beteilgten sich Projektgruppen der Mont-Cenis-Gesamtschule an den Ausschreibungen zum Dr. Otto-Ruer-Preis des Freundeskreises der Synagoge Bochum-Herne-Hattingen und wurden 2016 mit dem vierten und 2020 mit dem dritten Preis ausgezeichnet.
Das Konzert der Gruppe respondinmusic an unserer Schule im Herbst 2020 machte unsere Musikklassen mit jüdischer Musik bekannt und gab ihnen Gelegenheit mit professionellen Musiker*innen ins Gespräch zu kommen. Die Initiatorinnen rund um Pianisitn Annika Treutler berichteten von Einzelschicksalen ausgewählter Komponist*innen, spielten ihre Musik und machten damit damit Geschichte erfahrbar und begreifbar. Anhand der Lebensgeschichten und der Musik der Komponist*innen schlägt #respondinmusic eine Brücke zu gegenwärtigen Theme und fragt: Welchen Beitrag können wir selbst zu einer offenen und freien Gesellschaft leisten? Wie können wir gegenseitiges Zuhören und Verstehen lernen und fördern?
Im Oktober 2021 fand die zentrale Eröffnung der Ausstellung "Jüdische Nachbarn" im Bezirk Arnsberg an unserer Schule statt. Das Netzwerks "Erziehung nach Auschwitz" des Landes NRW hatte diese entwickelt. Die Ausstellung erzählt anhand von Biografien von der Vielfalt jüdischen Lebens in der Zeit vor der NS-Herrschaft im Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens. Diese orientieren sich an dem von der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem grundgelegten Dreischritt, jüdisches Leben „vor, während und nach der Shoah“ darzustellen. Die Ausstellung in Form von Roll-Ups, verbunden mit dem Unterrichtsmaterial in Form von Biografiekarten und ausführlichem didaktischen Material, gibt den individuellen Personen und ihrem Schicksal ein Gesicht. Die Biografien bilden verschiedene Alter, Berufe und Schicksale ab. Dabei folgt das Konzept dem Gedanken, dass die Schülerinnen und Schüler sich die vorgestellten Persönlichkeiten selbstständig anhand von Fotocollagen und den zugehörigen Biografien erschließen.
Seit August 2021 recherchiert der Projektkurs Geschichte der Jahrgangsstufe Q1 zu Zwangsarbeit in Herne-Sodingen und Bochum-Hiltrop.